Jubiläum 100 Jahre SV Wallisellen 1962

Zum hundertjährigen Bestehen des Schiessvereins Wallisellen 1962.
Aus dem Schlussbericht des Jubiläumsschiessens von Kurt Benz.

Das freiwillige Schiessen wird wohl in keinem Lande so wie bei uns als Nationalsport gepflegt. Schon im Anfang des letzten Jahrhunderts oder noch früher bestanden Schiessvereine, die sich 1824 im Schweizerischen Schützenverein zusammenschlossen. Zur Hebung der Schiessfertigkeit und zur Pflege der Kameradschaft dienten die zahlreichen grossen und kleinen Schützenfeste. Ein hübsches Bild vom Leben und Treiben an einem solchen Fest, dem eidgenössischen Freischiessen von 1849 in Aarau, hat uns Gottfried Keller in seiner Novelle "Das Fähnlein der sieben Aufrechten" überliefert.

Auch in unserer Gegend haben sich wohl die schiessfreudigen Männer schon in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts zur Ausübung ihres Sportes vereint. Da nicht in jeder Gemeinde ein geeigneter Schiessplatz zur Verfügung stand, wurden die Übungen oft von den Schützen einiger Nachbargemeinden gemeinsam durchgeführt. Aus Doppelgeldern, Gaben und anderen Einnahmen wurden sogenannte Schützengüter geäufnet, aus denen die Kosten für die Anlage und den Unterhalt der Schiessplätze und für die Schiessübungen bestritten wurden. So waren Wallisellen Opfikon und Oberhausen an einem solchen gemeinsamen Schützengut beteiligt, das 1854 aufgeteilt wurde. Wallisellen erhielt dabei 99 Franken, welcher Betrag 1855 bei Auflösung des Schützengutes mit Bewilligung des Bezirksrates Bülach dem hiesigen Kirchengut einverleibt wurde.

Das Schiessen war aber stets nicht nur Sport, sondern als ausserdienstliche Pflicht jedes Militärschützen eigentlicher Ausdruck unseres Willens zur Verteidigung von Volk und Land, unserer Wehrbereitschaft. Die Bundesverfassung von 1848 hatte die Grundlagen für unseren modernen Bundesstaat geschaffen und damit auch das Militärwesen auf eidgenössischem Boden neugestaltet. Die eidgenössische Militärorganisation von 1852 überband den Gemeinden die Aufgabe, den Schiesspflichtigen für das ausserdienstliche Üben im Zielschiessen geeignete Plätze unentgeltlich zuzuweisen. Allerdings ging es noch einige Jahre, bis auch in kleinen Gemeinden die Voraussetzungen für regelmässige ausserdienstliche Schiessübungen geschaffen waren. Noch am 14. Oktober 1861 berichtete der Gemeinderat Wallisellen dem Statthalteramt, "dass sich in hiesiger Gemeinde keine Schiessstätte vorfinde, dass auch kein Schützenverein bestehe und noch nie Schiessen abgehalten worden seien, somit in dieser Hinsicht keine Unglücksfälle zu befürchten seien." Die Gemeinde zählte damals etwa 630 Einwohner, ohne den Dorfteil Rieden, der noch eine eigene politische Gemeinde bildete. Schon im folgenden Jahre 1862 wurde dann der Schiessverein Wallisellen gegründet. Leider kann der Chronist gerade über diese Zeit des Entstehens und Wachsens unseres Jubilaren nichts berichten, fehlen doch die Protokolle der ersten Jahrzehnte nach der Vereinsgründung. Es dürfte wohl nur eine kleine Schar von etwa 20 - 30 Schützen gewesen sein, die sich hier zum ersten Verein unserer Gemeinde zusammenge-schlossen hatten. Wo diese ihre ersten Schiessübungen abhielten, ist heute nicht mehr bekannt. Ein Gesuch um Erstellung eines Schiessplatzes wurde vom Gemeinderat im Jahre 1871 so verabschiedet, dass er das Schiessen vom Bahnhof gegen den Guggenbühlbuck nicht bewilligte, dagegen aufmerksam machte, dass sich vielleicht die Richtung des Langwiesenweges eignen könnte. Die Schützen hatten offenbar bald einen vorläufigen Schiessplatz gefunden, denn am 8. Oktober desselben Jahres fand ein Grümpelschiessen statt. Am 22. März 1876 protokollierte der Gemeindeschreiber: "Auf Anfrage des Schiessvereins, ob das Schiessen in Hertiwiesen gegen die Opfiker-Eichen gestattet sei, wird die Erklärung abgegeben, dass der Gemeinderat, soweit dies an ihm liege, nichts dagegen einwende und dass ihm dieser Platz sicherheitshalber wirklich als der geeignetste vorkomme." In der Folge wurde in der Herti mit Schussrichtung gegen Seebach geschossen. Die Scheiben standen am Rietgraben, auf freiem Feld und ohne Wall dahinter. Als Zeigerwehr diente eine alte Sandsteinplatte, welche die Schützen aus dem "Hof", der damals noch Niederschwerzenbach hiess, herbeigeholt hatten. Geschossen wurde mit dem "Vetterligewehr".

Die Einführung des Ordonnanzgewehrs, Modell 1889, mit weitertragender Munition verlangte einen Schiessplatz, der grössere Sicherheiten bot. Die Wahl fiel im Jahre 1893 auf das Gelände in den "Breitenäckern" zwischen Hard- und heutiger Schützenstrasse. Die Scheiben wurden am Fusse der Böschung südlich des Seewadelholzes aufgestellt. Auch hier wurde auf freiem Feld geschossen. Erst 1900 wurde zum Schutze der Zeiger eine kleine Hütte aus Zementsteinen erstellt; sie diente gleichzeitig als Scheibenmagazin. Die kleine Zahl der Walliseller Schützen hatte also damals noch unter recht einfachen Verhältnissen ihre Schiesspflicht zu erfüllen. Trotz Mangel an guten Kranzschützen liessen sie sich nicht davon abhalten, die Schützenfestchen in der Umgebung zu besuchen, um ihre Mitglieder immer wieder zu besseren Leistungen anzuspornen. So besuchte der Verein am 25. Juni 1899 das 3. Verbandsfest des Wahlkreises Kloten-Bassersdorf in Bassersdorf. Obschon ein Mitglied im dritten Rang den Lorbeerkranz gewann, musste der Aktuar wehmütig protokollieren: "Walliseller erreichten neben acht anderen Vereinen das sehr bescheidene Resultat des 8. Ranges. Es wird dieses Resultat wohl zur Genüge beweisen, wie sehr unser Verein noch der Übung in dieser edlen Kunst bedarf." Und man machte Ernst mit diesem Üben: Schon im folgenden Jahr fasste man für die Teilnahme am Verbandsschiessen in Oberwil/Birchwil folgende Beschlüsse: "Um die Leute zu etwas exakterem Schiessen anzuspornen, beschliesst die Versammlung, es sei für jede am Fest im Sektionsstich geschossenes Null 20 Cts. Strafgebühr zu bezahlen", und ferner, dass zukünftig bei allen Schiessübungen beim Doppeln die Null mit 5 Rappen zu bestrafen sei. Damit aber auch keiner den gemütlichen Teil verpasse, mussten sich die an der Mitgliederversammlung Anwesenden durch Unterschrift verpflichten, am Bankett teilzunehmen, das zu Fr. 1.20 auf dem Festplatz zu haben war: Über dieses 4. Verbandsfest der Schiessvereine des Wahlkreises Kloten-Bassersdorf, das am 13. Mai 1900 in Oberwil/Birchwil stattfand, berichtete der Aktuar voller Begeisterung, dennoch mit einigen Zweifeln:
"Der Tag war herangebrochen, auf welchen unser alljährliches Verbandschiessen angesetzt war. Galt es denn heute, doch wieder den edlen Wettkampf in der Kunst des Schiessens. Werden wir vielleicht doch auch einmal einen Kranz erringen können fragte sich mancher, da wir ja doch bis anhin immer leer ausgegangen waren".

Bei schönem Frühlingswetter marschierte man "mit stolz wehendem Panner, voraus ein Tambour" vom Sekundarschulhaus (dem heutigen Gemeindehaus) ab. "In Rieden vereinigten wir uns mit dem dortigen Schiessverein und in Begleitung der Musikgesellschaft Rieden-Wallisellen, der heutigen Festmusik, kamen wir, durch Dietlikon und Bassersdorf ziehend, ein stattlicher Zug, am Festort an, wo wir kameradschaftlich begrüsst und empfangen wurden". Obschon zwei Mitglieder des Schiessvereins Wallisellen ebenfalls kranzgeschmückt heimkehren konnten, erreichte der Verein im Sektionsstich unter 9 teilnehmenden Sektionen nur den 7. Rang. Nur die ersten vier Vereine waren Kranzgewinner. Das Missgeschick des Schiessvereins Wallisellen bewog seinen Aktuar zur Niederschrift des folgenden Stossseufzers: " Wie wir also sehen, sind wir wieder ganz danebengefallen, wohl hatte gewiss ein jeder sein Bestes getan; es mag aber dies doch zur Genüge beweisen, wie sehr wir im Schiessen noch der Übung bedürfen. Dennoch kehrten die Schützen fröhlich heim und "verschwellten" bei ihrem neuen Mitglied, dem Wirt zum "Frieden", dessen Eintritt mit einem Fässchen Bier, wo der Verein dann nach einer gemütlichen Stunde auseinander ging".

Der Festfreude hatte auch dieser Misserfolg keinen Abbruch getan, denn schon drei Monate darauf besprach man sich über die Abhaltung eines Gemeinde- und Gaben-Schiessens im kommenden Herbst und beschloss alsbald einstimmig, "wieder einmal ein solches Festchen zu veranstalten". Am 7. Oktober 1900 war "endlich der Tag da, auf den wir unser Gemeinde- und Gabenschiessen angesetzt hatten". Nach einem nebligen Vormittag "wurde es um 11 Uhr allmählich heiter, und wer hätte geahnt, dass uns für diesen Tag der prächtigste Sonnenschein, ein wahrer Sommertag, beschieden war". Unter Mitwirkung der Dorfmusik nahm das Fest einen prächtigen Verlauf. "Die vom Töchterchor angebrachten Decorationen sowie die vielen vom Gabenkomite beschafften, teils prächtigen Gaben, geben ihm den Glanz, der heute vom gesamten Publikum bewundert werden will". Bis in die Nacht hinein dauerte es, bis die Preise verteilt werden konnten. "Es war ein Gemeindefestchen wie ein solches seit mehr als 10 Jahren in unserer Gemeinde keines mehr veranstaltet worden ist." Die Festrechnung ergab eine "Rendite" von Fr. 1.80. Die Vereins-Statistik meldete für das Jahr 1900 sechs Schiessübungen, an denen von 59 Schützen im gesamten 4500 Patronen verschossen worden waren, etwas mehr als die Hälfte davon war für freiwillige Übungen verbraucht worden. Durchschnittlich wurden pro Schuss 3 Punkte erreicht, gegenüber 1,8 Punkten im Jahre 1896, was den Vereinsaktuar zu folgender Ermunterung veranlasste:

"Es ist aus diesen Zahlen ersichtlich, dass sich die Resultate gegenüber 1896 etwas gebessert haben; es sind dies aber immer noch Ergebnisse, die der heutigen Zeit entsprechend noch sehr verbesserungsfähig sind, und wird mit etwas gutem Willen und Ausdauer in der Kunst des Schiessens noch manches erreicht werden können, was noch da und dort für unmöglich erachtet wird."

Im Jahre 1901 wurde vom Zeigen durch die Vereinsmitglieder abgegangen, man beabsichtigte 4 besondere Zeiger zu engagieren. Zudem musste zur besseren Überwachung des Schiessbetriebes der Vorstand vergrössert werden. Die vermehrte Zahl von Militärschützen, die keine Feste besuchen wollten, bereitete dem Verein Mühe, die nötigen Pflichtresultate zu schiessen. Man stellte fest, dass man nur mit 40 % aller Mitglieder am Verbandsschiessen teilnehmen könne und nicht mit 60 %, wie es ein Nachbarverein vorgeschlagen hatte.

Ein entscheidendes Jahr im Leben des Schiessvereins war 1902. Nicht nur, dass der Verein die angebotene Durchführung des Verbandsfestes ablehnen musste, er konnte auch den Beschluss der Verbands-Delegiertenversammlung nicht erfüllen, wonach künftig 50 % aller Mitglieder am Verbandsfest teilnehmen sollten. Der Vorstand suchte aus diesem Zwiespalt einen Ausweg und es wurde durch die ausserordentliche Generalversammlung vom 20. Dezember 1902 durch Vertrag die Aufteilung des bisherigen Schiessvereins Wallisellen in zwei neue, selbständige Vereine, einen "aktiven" und einen "passiven" Verein beschlossen, der jeder einen eigenen Namen zu führen hatte. Der "aktive" Verein behielt den Namen "Schiessverein Wallisellen" und gab sich im Jahre 1903 neue Statuten, der "passive" Verein, der jene Mitglieder umfasste, die im Wesentlichen nur die obligatorischen Bundesübungen schiessen wollten, nannte sich "Militär-Schiessverein Wallisellen". Sein Bestand sank indessen von 30 Mitgliedern im Laufe der Jahre auf nur noch10 Mann, sodass er sich im Jahre 1910 wieder zur Auflösung und Wiedervereinigung mit dem Schiessverein Wallisellen gezwungen sah.

Der "aktive" Verein, der "Schiessverein Wallisellen", trat 1903 dem Zürcher Kantonalschützenverein bei. Er entwickelte eine rege Schiesstätigkeit, besuchte in diesem Jahre das Verbandsschiessen in Bassersdorf, das kantonale Feldsektionswettschiessen und ein Feldschiessen in Seebach. Auch wurde mit dem Schiessverein Rieden eine gemeinsame Übung abgehalten. 1904 wurde wiederum ein Gemeinde- und Grümpelschiessen durchgeführt, und im Jahr 1905 übernahm der Verein das Verbandsschiessen. An diesem Fest, am 18. Juni 1905, nahmen 10 Vereine teil; der Schiessverein Wallisellen erreichte mit einer Beteiligung von 15 Schützen den 5. Rang, einen Eichenkranz, was mit grosser Freude vermerkt wurde. Gemeinschaftlich mit den Vereinen von Opfikon und Rieden und dem Militärschiessverein Wallisellen wurde ferner am 8. Oktober 1905 ein Grümpelschiessen vereinbart. Aber das Wetter war kalt und regnerisch, sodass die erwarteten Schützen ausblieben, "Um 4 Uhr mussten wir bei schönstem Regen schiessen. Das Resultat war erbärmlich, eine Versteigerung am Abend musste uns aus der Patsche helfen und wir schlossen den gemütlichen Teil bei Herrn Trüb (dem Wirt zum 'Frieden') mit einem Vorschuss von Fr. 11.--." Mit diesen tröstlichen Worten verbuchte der Aktuar den verunglückten Anlass im Protokoll. Das Unsichere eines solchen Festes im Herbst gab Anlass, einmal auf andere Art zu versuchen, Feste zu feiern. Auf den 10. Februar 1906 wurde zu einem gemütlichen Abend des Schiessvereins in die "Bahnpalme" (das spätere Restaurant zum 'Löwen') eingeladen. Bei allerlei Unterhaltung, Saalschiessen, Gesang und Tanz sowie einem gemeinsamen Nachtessen zu Fr. 1.20 wurde diese Nacht verbracht. Um 5 Uhr leerte sich der Saal allmählich, "und wir glauben, alle gingen befriedigt nach Hause, im Bewusstsein, einen gemütlichen und fröhlichen Abend verbracht zu haben". 36 Personen nahmen an diesem Anlass teil und der Aktuar vermerkte stolz: "Wir haben gezeigt, dass auch der Schiessverein sich einen gemütlichen Abend veranstalten kann." Der Überschuss von diesem Unterhaltungsabend im Betrage von Fr. 7.75 wurde "laut Beschluss" an der Hauptversammlung vom 31. März 1906 in Tranksame umgewandelt!

Kaum war ein Fest verrauscht, folgte das nächste. Das Verbandschiessen in Opfikon (24. Juni 1906) war fällig. Da laut Schiessplan das geschossene Resultat jedes Mitgliedes in Berechnung gezogen wurde, war man gezwungen, nur mit den besseren Schützen am Fest teilzunehmen und nur so viele Mitglieder zu stellen, als laut Statuten nötig waren.14 Mann erreichten den 6. Rang, ohne Kranz'. Mit der Sektion Rieden, deren Banner mit Lorbeerkranz geschmückt war, zog die tapfere Schar unter Trommelklang ins heimatliche Dorf ein. Dennoch litt die Festfreudigkeit auch unter diesem Fehlschlag nicht, denn "es wurde von verschiedenen Mitgliedern der Wunsch ausgesprochen, unsere Sektion möchte sich mehr an Festchen beteiligen, um etwas mehr Mut und Energie in unsern Verein zu rufen." Schon am 5. August 1906 entschlossen sich 12 Mitglieder, das Schützenfest auf der Rehalp in Zürich zu besuchen. Leider hatten sie dabei wieder das Unglück, weder im Sektions- noch im Gruppenwettkampf einen Kranz zu gewinnen. Dieses Resultat war vielleicht mitbestimmend, dass der Verein das eidgenössische Schützenfest vom Jahr 1907 nicht besuchte; am Verbandsschiessen in Bassersdorf im gleichen Sommer nahm man jedoch teil, das Resultat ist nicht bekannt. Auch ein End- und Gabenschiessen verbunden mit Wettschiessen mit der Sektion Grafstall soll damals noch durchgeführt worden sein. Im Jahr 1909 wurden die Vereinsstatuten so geändert, dass der Verein fortan aus den beiden Sektionen "A" und "B" bestand, den freiwilligen Schützen und den "Muss"-Schützen, was im folgenden Jahr die Verschmelzung des Militärschiessvereins mit dem Schiessverein Wallisellen erleichterte.
In diesen Jahren bemühte sich der tätige Schiessverein zusammen mit dem Gemeinderat um die Schaffung eines geeigneteren und grösseren Schiessplatzes mit 10 Zugscheiben und einer Hütte, die die Abhaltung von Schiessübungen auch bei Regenwetter ermöglicht hätte. Ein entsprechendes Projekt ergab eine Kostenvoranschlagssumme von Fr. 13'000.--. Als Gelände war ein Gebiet zwischen Holzerweg und Seewadelweg, in der Nähe des alten Schiessplatzes aussersehen worden. Der Landkauf begegnete jedoch einigen Schwierigkeiten. Schliesslich liess man das von der Gemeindeversammlung bereits genehmigte Project fallen, da der Platz doch zu nahe der Bauzone lag.

Endlich gelang es in den Jahren 1911/12 ein neues Projekt zu fördern, durch welches die heutige Schiessanlage, angrenzend an das Seewadelholz, geschaffen wurde. Die Kosten beliefen sich auf rund 34'000 Franken. Diese Anlage wurde im Jahre 1913 eröffnet, wobei der Schiessverein Wallisellen zu seinem 50-jährigen Bestehen ein Jubiläumsschiessen veranstaltete. Dieses Schützenfest fand vom 5. - 7. und 12. - 14. Juli 1913 statt. Der Scheibenstand wurde dabei provisorisch von 10 auf 15 Scheiben erweitert; die Anlage wurde hernach definitiv auf 12 Schiessstände ausgebaut. Der neue Schiessplatz wurde fortan auch vom Schiessverein Rieden mitbenützt.

Der erste Weltkrieg schränkte den Schiessbetrieb stark ein. Im ganzen schossen die Schiessvereine von Wallisellen nur etwa 10'000 Schüsse, dagegen wurde die Schiessanlage häufig von Truppen aus der Umgebung benützt. Der Bund leistete deshalb der Gemeinde an die Erneuerung der Anlage einen Beitrag von 3'000 Franken. Nachdem in der Nachkriegszeit das freiwillige Schiessen wieder vermehrt gepflegt wurde, zeigten sich erneut Interessengegensätze zwischen den "Muss"-Schützen und den freiwilligen Schützen, die schliesslich gegen Ende des Jahres 1921 zur Spaltung des Vereins führten. Die eifrigen Schützen, die einen vermehrten Besuch von Festen anstrebten, gründeten im folgenden Jahre die "Militär-Schützen-Gesellschaft Wallisellen", die später in "Schützengesellschaft Wallisellen" umbenannt wurde. Im Schiessverein Wallisellen blieben zur Hauptsache die zahlreichen Mitglieder, die dort vorzugsweise nur das Pflichtschiessen erfüllten. Seither wetteifern die beiden Vereine nebeneinander, jeder liebt seinen eigenen ‚Stil‘. Mit der Eingemeindung von Rieden im Jahre 1916 hatte auch jeder Schiessverein eigentliches Anrecht auf den Schiessplatz Wallisellen erhalten. Darüber hinaus diente diese Anlage in den Jahren 1920 - 1923 vorübergehend auch den Schiessvereinen von Oerlikon, Kloten und Opfikon als Übungsplatz. Nach Aufhebung der Schiessanlage in Dietlikon war auch der Schützenverein Dietlikon von 1922 - 1931 dauernd Gast auf unserem Schiessplatz, wobei sich wohl manche Kameradschaft auch mit Schützen aus unserer Gemeinde bildete. Seit 1932 schiesst der Schützenverein Dietlikon in Bassersdorf.

Zum 75-jährigen Bestehens des Vereins 1937 wurde im folgenden Jahr das Eidgenössische Feldsektionsschiessen für die Vereine im oberen Bezirksteil durchgeführt.

Das Wachstum der Gemeinde erforderte eine Vergrösserung der Schiessanlage wofür im Jahre 1942 ein Kredit von 55'000 Franken bewilligt wurde; der Zweite Weltkrieg verunmöglichte jedoch die Ausführung. Die Erweiterungsbauten mussten deshalb bis ins Jahr 1946 hinausgeschoben werden; sie brachten eine Vergrösserung der Anlage auf 24 Zugscheiben. Die Abrechnung ergab dann eine Ausgabensumme von über 81'000 Franken. Der 1921 gegründete Pistolen-Club hatte ursprünglich eine eigene kleine Übungsanlage neben dem 300 Meter Stand gebaut, die später der Gemeinde zu Eigentum abgetreten wurde. Auch diese Pistolen-Schiessanlage konnte in den Jahren 1949/50 umgebaut und auf 7 Stände erweitert werden. Gleichzeitig errichteten die Schützen in der Anlage eine kleine Schützenstube und als Schlusspunkt wurde am 1. - 3. und 9./10. September 1950 ein Eröffnungsschiessen durchgeführt.

Der Chronist darf es sich wohl ersparen, die zahlreichen Ereignisse im Leben des Schiessvereins Wallisellen in den letzten Jahrzehnten zu beschreiben und von den Erfolgen und Misserfolgen an den besuchten Schützenfesten im letzten Viertel seines ersten Jahrhunderts zu berichten; manches ist noch vielen Schützen in Erinnerung, anderes ist noch zu jung, um es schon wieder aufzufrischen. Möge der Schiessverein Wallisellen auch das zweite Jahrhundert, in das er nun eintritt, in Frieden überleben. Auch ihm und allen Schützen unseres Landes gelte der Wahlspruch auf dem Fähnlein der sieben Aufrechten:

"Freundschaft in der Freiheit!"

Am 17. März 1960 wurde an der ausserordentlichen Generalversammlung der Beschluss zur Durchführung des Jubiläumsschiessen gefasst. Als OK-Präsident stellte sich Ehrenmitglied Hugo Zumtor zur Verfügung. Hauptkassier Emil Frauenfelder konnte nach Abschluss des Schiessens, Unterhaltungsabend und Schlussfeier einen Gewinn von Fr. 12‘704.05 ausweisen.

Das Jubiläumsschiessen wurde am 6. - 9. und 13. - 15. Juli 1962 abgehalten. Dem Schützenfest war ein voller Erfolg beschieden, nahmen doch 99 Sektionen mit total 2‘206 Schützen aus der näheren und weiteren Umgebung daran teil. Den TeilnehmernInnen wurde ein Sektions- (6 Schuss auf die Scheibe A-10), Militär-, Tambel-, Jubiläums- und Seewadelstich, sowie ein Gruppenwettkampf und Nachdoppel angeboten. Der SV Wallisellen schoss mit 54 Mitglieder ausser Konkurrenz und klassierte sich mit 50.375 Punkten in der Sektionsrangliste.

Jubiläum 125 Jahre SV Wallisellen 1987

Ansprach von OK Präsident Otto Maurer am Freitag, 2. Oktober 1987 im Gemeindesaal.

Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Festgemeinde
Liebe Schützenfreunde

Ich begrüsse Sie zum Jubiläumsabend 125 Jahre SV Wallisellen
Speziell begrüssen möchte ich unsere Ehrengäste, unsere Ehrenmitglieder, die Delegationen der Walliseller Vereine und der umliegenden befreundeten Sektionen.

Unser Jubiläum gibt mir Gelegenheit, etwas auf die Geschichte des SVW einzugehen, der wohlvermerkt der dorfälteste Verein in Wallisellen ist. Das Schiesswesen wurde ja in unserem Lande schon seit dem ausgehenden Mittelalter gepflegt und war als Volkssport verbreitet. Auch in unserer Region schlossen sich die Schützen bereits Mitte des letzten Jahrhunderts zusammen, so bildeten die Schützen von Wallisellen, Opfikon und Oberhusen zusammen ein gemeinsames Schützengut, aus welchem die Kosten für den Unterhalt des Schiessplatzes und die Schiessübungen bestritten wurde. Dieses Schützengut wurde 1855 aufgeteilt, so dass sich die Walliseller Schützen nach anderen Schiessmöglichkeiten umsehen mussten. 1862 führte dies dann zur Gründung des Schiessvereins Wallisellen. Die ersten Schiessübungen wurden auf freiem Feld im heutigen Industriegebiet Herti mit Schussrichtung Seebach abgehalten. Mit der Einführung des neuen Ordonanzgewehres 1889, das langsam das Vetterligewehr ablöste, genügte dieser Schiessplatz den Sicherheitsanforderungen nicht mehr, so dass die Gemeinde einen neuen Schiessplatz in den Breitenächern einrichtete. Dieser Platz versah seinen Dienst bis zur Eröffnung der heutigen Anlage im Jahre 1913. Leider fehlen aus den Gründungsjahren schriftliche Aufzeichnungen, so dass es heute nicht mehr möglich ist, die sportlichen Leistungen der damaligen Schützenkameraden zu würdigen. Um die Jahrhundertwende haben dann regelmässig Verbandsfeste des Wahlkreises Kloten - Bassersdorf stattgefunden. Anscheinend war es mit der Treffsicherheit der Walliseller Schützen noch nicht zum Besten bestellt, vermerkte doch der damalige Aktuar nach dem Verbandsschiessen 1899 wehmütig im Protokoll: "Wallisellen erreichte neben 8 anderen Vereinen nur den bescheidenen 8. Rang. Es wird dieses Resultat wohl zur Genüge beweisen, wie sehr unser Verein noch der Übung in dieser edlen Kunst bedarf." Diese Äusserung blieb nicht ohne Folgen, beschloss doch die Vereinsversammlung, dass in Zukunft jeder Schütze mit 20 Rappen zu straffen sei, der in einem Sektionsstich eine Null schoss. Ebenfalls wurden Nuller bei Übungsschiessen mit 5 Rappen bestraft. In diese Zeit fallen auch Bemühungen, das gesellschaftliche Beisammensein zu pflegen. So marschierten die Schützen jeweils gemeinsam mit wehendem Banner und angeführt von einem Tambour an diese Anlässe und die Mitglieder hatten sich mit Unterschrift verpflichtet, am Bankett auf dem Festplatz teilzunehmen. Leider ist uns heute diese Musse etwas abhandengekommen. Öfters erscheint in den Protokollen zudem der Friedenwirt, der in dieser Zeit als neues Mitglied zum SVW stiess. In dessen gastlichem Haus scheinen sich unsere Vorfahren sowohl von Freude wie auch von Enttäuschungen erholt zu haben. Die zunehmende Zahl der Militärschützen bereitete dem Verein in den ersten Jahren unseres Jahrhunderts zunehmend Mühe, wollten diese doch nur ihre obligatorische Bundesübung erfüllen. Dadurch wurde es unmöglich, die geforderte Beteiligung von 507 aller Mitglieder an Verbandsanlässen zu erfüllen. Der damalige Vorstand suchte den Ausweg in einer Zweiteilung des Vereins, die an einer a.o. GV im Jahre 1902 beschlossen wurde. Die aktiven Schützen behielten den Namen SVW bei, die Pflichtschützen bildeten einen neuen Verein unter dem Namen Militärschiessverein Wallisellen. Diese Lösung bewährte sich jedoch nicht, der Mitgliederbestand des MSV fiel auf 10 Mitglieder, so dass sich die beiden Vereine im Jahre 1910 wieder zusammenschlossen. Trotzdem war die Trennung befruchtend, wurde doch der SVW in diesen Jahren zunehmend aktiv und erreichte auch im Jahr 1905 endlich einen der begehrten Sektionskränze an einem Verbandsschiessen. Ebenfalls in dieser Zeit wurden mehrere Grümpelschiessen veranstaltet, Anlässe die mit der Beteiligung anderer Dorfvereine zu eigentlichen Dorffesten wurden und auch bei Herrn Trüeb, Wirt zum Frieden endeten. Der erste Weltkrieg schränkte den Schiessbetrieb stark ein, dass ausser einigen Übungen keine bedeutenden Anlässe noch möglich waren. Nach Kriegsende nahm das sportliche Schiessen wieder einen starken Aufschwung, wodurch auch die Gegensätze zwischen Aktiven- und Mussschützen erneut aufbrachen. Das führte zur Abspaltung der eifrigsten Schützen, die sich im Jahr 1921 zur Militärschützengesellschaft Wallisellen der heutigen SGW, zusammenschlossen. Zudem war 1916 Rieden eingemeindet worden, so dass Wallisellen nun 3 Schiessvereine aufwies. Dieser gewachsene Zustand hat sich bis heute erhalten. In den Jahren 1922 - 31 genossen überdies die Dietliker Schützen Gastrecht in Wallisellen, ein Zustand der heute leider nicht mehr denkbar ist.
Im Jahr 1938 feierte der SVW sein 75-jähriges Jubiläum mit einem Jubiläumsschiessen, daraus wird ersichtlich, dass er nach der Trennung ebenfalls wieder zunehmend aktiv geworden ist.

Nach dem 2. Weltkrieg ging es mit dem SVW stetig aufwärts. Die steigende Bevölkerungszahl liess den Mitgliederbestand anwachsen und die unsichere Zeit des kalten Krieges sorgte für das nötige Verständnis für die Belange der Schützen. In diese Wachstumsphase, die den SVW zum grössten der 3 Walliseller Schiessvereine machte, fällt auch die Gründung des Winterschiessens für den oberen Bezirksteil. Im Jahr 1958 gründete der SVW zusammen mit den Dietlikoner- und den Bassersdorfer Schützen den Verband zur Durchführung des Winterschiessens, das sich bis heute erhalten hat und sich nach wie vor einer grossen Beliebtheit erfreuen kann. Anfänglich marschierten die Walliseller noch mit Fahne und Tambour gemeinsam nach Bassersdorf, leider ist auch dieser schöne Brauch dem allgemeinen Zeitmangel und der zunehmenden Hektik zum Opfer gefallen. Im Jahr 1962 durfte der SVW sein 100-jähriges Jubiläum feiern, was er mit einem Schützenfest auch gebührend tat. Dieser gelungene Anlass führte 2300 Schützen aus 99 Sektionen aus der ganzen Ostschweiz nach Wallisellen. In die letzten 30 Jahre fallen eine ganze Reihe von sportlichen Erfolgen. Anscheinend hat sich die hundertjährige Erfahrung, gepaart mit Freude und Einsatz aller Vereinsmitglieder ausgezahlt. So errang der SVW immer wieder an Eidgenössischen und kantonalen Schützenfesten hervorragende Resultate. Ich möchte daraus nur das herausragendste anführen, nämlich das Eidgenössische 1985 in Chur, schossen doch die beteiligten 34 Schützen des SVW wohl das beste Resultat der Vereinsgeschichte. Wir erreichten in der II. Kategorie den 2. Rang von 552 Sektionen und schafften damit den Aufstieg in die erste Kategorie. Wir dürfen oder müssen uns nun mit den renommiertesten und stärksten Sektionen der ganzen Schweiz messen.

1965 beschloss der Bezirksvorstand, einen eigenen Gruppenmeisterschaftsfinal durchzuführen. Dieser wurde von Anfang an durch den SW organisiert und brachte unseren Gruppenschützen manchen Vollerfolg. So konnte die Karabinergruppe den begehrten Wanderpreis einige Male hier in Wallisellen behalten. Auch dieses Jahr haben wir ein Jubiläumsschiessen durchgeführt, diesmal in Form eines Gruppenschiessens. Auch dieser Anlass wurde zu einem vollen Erfolg, namen doch auch an diesem Anlass 274 Gruppen mit 1‘422 Schützen teil. Andererseits hat uns dieser Anlass auch die Probleme in organisatorischer und technischer Art vor Augen geführt, die mit unserer doch etwas veralteten Anlage auftreten. Die jüngste Zeit ist leider durch einige Probleme belastet. Die Wohnbauten wuchsen immer näher an den Schiessplatz heran und das Verständnis für die sportliche Betätigung anderer, vor allem wenn diese Lärm erzeugen, hat abgenommen. Unter diesen Umständen sind in den letzten Jahren alle Anstrengungen zur Verlegung oder Sanierung der Schiessanlage gescheitert. Wir Schützen haben uns immer kompromissbereit gezeigt und zu guten Lösungen Hand geboten. Zudem haben wir im Interesse der Anwohner unsere Schiesszeiten freiwillig reduziert, ohne Gegenforderungen zu stellen. Leider ist dieses Entgegenkommen in letzter Zeit schlecht honoriert worden, und unsere gesunde Einstellung zu Staat und Gemeinde scheint weniger zu
zählen als das laute Geschrei einiger Systemveränderer und Gegner unserer Institutionen. Ich hoffe, dass sich die Bevölkerung und die Behörden von Wallisellen wieder mehr bewusst werden, welcher Wert gesunde Vereine und ein gesundes Vereinsleben für die Gemeinde hat, und sich auch dafür einsetzen werden.

Leider fehlt die Fortsetzung bzw. ist nicht auffindbar.

Jubiläumsansprache von Gemeindepräsident Paul Remund am 2. Oktober 1987.

Liebe Schützenkameraden
Sehr geehrte Damen und Herren

Heute dürfen wir alle dem ältesten Walliseller Verein, dem Schiessverein Wallisellen zu seinem 125. Geburtstag herzlich gratulieren. Mit grosser Freude überbringe ich dem Schiessverein und allen seinen Mitgliedern die herzlichsten Glückwünsche des Gemeinderates. Gleichzeitig darf ich auch freudig feststellen, wie initiativ, lebendig und jugendlich sich unser Geburtstagskind am heutigen Feiertag präsentiert. Keine Spuren von Altwerden zeigt unser Jubilar und die vielfältigen Tätigkeiten des Schiessvereins für das Schiesswesen sind weit über unsere Gemeindegrenzen hinaus bekannt; seine sportlichen Erfolge sind zahlreich und anerkannt. Der heutige Tag eignet sich ganz besonders dazu, einen Blick zurück auf die verflossenen 125 Jahre zu werfen, aber auch einen Ausblick in die Zukunft zu tun.

Die Gründung des Schiessvereins Wallisellen im Jahre 1862 fiel in eine Zeit gewaltiger politischer, wirtschaftlicher und militärischer Umwälzungen. Der letzte Bürgerkrieg in der Schweiz, nämlich der Sonderbundskrieg, lag erst 15 Jahre zurück und schon ein Jahr später erfolgte die Gründung unseres Bundesstaates in seiner heutigen Form. In der neuen, liberalen Bundesverfassung von 1848 wurde das bisher kantonale Militärwesen durch die Schaffung einer eidgenössischen Militärorganisation zentralisiert und vereinheitlicht. Rund um unser Land waren damals Revolutionen und Kriege im Gange. Die Verbindungen in Europa wurden verkürzt durch den Neubau eines umfassenden Eisenbahnnetzes. Die damit einhergehende Industrialisierung schuf gewaltige soziale Probleme auf unserem Kontinent. Die Verbesserung der Verteidigungskraft unserer Armee war dringend geboten. Durch die Schaffung der ersten schweizerischen Militärschule in Thun und durch die Förderung der ausserdienstlichen Tätigkeiten der Soldaten durch den damaligen Bundesrat wurde die Schlagkraft unserer Armee ganz wesentlich gesteigert.

Bereits 1856 kam es infolge des Neuenburger Handels zur ersten Generalmobilmachung unserer neuorganisierten Armee. Der König von Preussen bedrohte unser Land, weil er alte Sonderrechte der Oberhoheit über den Kanton Neuenburg forderte. Es gab damals eine riesige Welle patriotischer Gefühle, die aus unserem Volke hervorbrach, um diese grosse Gefahr für unser Land abzuwehren. Das Milizsystem unserer Armee hatte seine Bewährungsprobe bestanden. Überall in unserem Lande entstanden daraufhin Schützenvereine zwecks Organisation des ausserdienstlichen Schiesswesens, zur Förderung der Schiessfertigkeit, aber auch zur Pflege vaterländischer Gesinnung und der Kameradschaft.
"Roulez Tambours", dieses Lied unserer welschen Miteidgenossen entfachte in der ganzen Nation eine gewaltige Widerstandskraft. Dieser Wille zur Selbstbehauptung dürfte auch diejenigen Walliseller Schützen beseelt haben, die 1862 den Schiessverein Wallisellen gründeten. Bereits 8 Jahre nach der Gründung unseres Jubilars kam es zur zweiten Generalmobilmachung der Armee im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Wieder mussten unsere Schützen an die Grenze gehen. Unser Land und unser Volk konnte beim Grenzübertritt der Bourbaki Armee die ganzen Schrecken eines Krieges mitverfolgen, immer im Schutze unserer eigenen starken Armee.

Auch die Behörden von Wallisellen hatten begriffen, dass das Schiesswesen öffentlich zu fördern sei. Nach Provisorien in der Herti und im Breitenacker plante die Gemeinde Wallisellen im Seewadel, am heutigen Standort, den ersten echten Schiessstand. Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums des Schiessvereins Wallisellen bewilligte die Gemeindeversammlung 1912 einen Kredit zum Bau des ersten Schützenhauses mit modernem Scheibenstand. Bereits 1913 konnte die neue Schiessanlage eingeweiht werden; sie kostete damals Fr. 23'323,--. Ich glaube aber, dass keiner der damaligen Stimmbürger dem Geld nachgetrauert hat, mussten sich doch unsere Schützen schon ein Jahr später, während des ersten Weltkrieges (1914-1918) wieder als Soldaten an der Landesgrenze bewähren.

Als Folge der baulichen Entwicklung der Gemeinde Wallisellen in den Zwanziger- und Dreissigerjahren und der damit zusammenhängenden Zunahme der Bevölkerung musste man gelegentlich an eine Erweiterung der Schiessanlage Seewadel denken. Die Planung dieser Standerweiterung wurde jäh unterbrochen durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges (1939-1945). Jeder Schweizer wusste in dieser schweren Zeit, wie wichtig die schiesstechnische Ausbildung für unsere Schützen und Soldaten war. Es erstaunt deshalb nicht, dass mitten in dieser Grenzbesetzungszeit, nämlich im Jahre 1942, die Gemeindeversammlung der Erweiterung der Schiessanlage von 12 auf 24 Scheiben zustimmte und einen Kredit von Fr. 55'000.-- bewilligte. Der Bau konnte aber erst nach dem Krieg begonnen werden. Die heutige Schiessanlage wurde 1946 in Betrieb genommen. Die Bauabrechnung schloss mit Kosten von Fr. 81'554.-- ab.

Seit nunmehr 40 Jahren hat unsere Gemeinde eine enorme bauliche Entwicklung durchgemacht. Unserem Land und seinen Bewohnern ist seither ein Wohlstand beschieden worden, wie es sich niemand geträumt hätte. Dieser Wohlstand hat aber auch unschöne Nebenerscheinungen, Egoismus, Neid und mangelnde Toleranz erschweren unser Zusammenleben, ganz zu schweigen von fehlender Solidarität und Vernachlässigung unserer umfassenden Sicherheit. Man hat offensichtlich in unserem Land vergessen, dass die Freiheit jeden Tag neu erkämpft werden muss und dass sie auch ihren Preis hat.

In den vergangenen 12 Jahren hat der Gemeinderat immer wieder versucht, eine Schiessplatzplanung zu fördern, die möglichst allen Beteiligten und Interessierten gerecht geworden wäre. Die geplante regionale Anlage Gubel scheiterte an der Standortgemeinde Bassersdorf und an den Intrigen innerhalb des dortigen Gemeinderates. Eine Planungsstudie nördlich des Hofes Sunnebüel, für mich immer noch die beste Lösung des Problemes, scheiterte bereits im Vernehmlassungsverfahren. Nun komme ich zum kürzlich abgelehnten Vorschlag eines Neubaues der Schiessanlage am alten Standort im Seewadel. Vielleicht war es ein Fehler des Gemeinderates, den Stimmbürgern ein zu perfektes Projekt vorgeschlagen zu haben. Die Ablehnung der Vorlage Seewadel am 21. Juni 1987 ist folgenden Gegnergruppen zuzuschreiben. Den einen war der Preis zu hoch, den anderen war der Eingriff in die Landschaft zu krass. Eine dritte Gruppe will überhaupt keinen Schiessplatz und die letzte Gruppierung von Nein-Sagern bestand aus grundsätzlichen Armeegegnern und grünen Kommunisten. Es würde mir heute leichter fallen hier zu reden, wenn ich den Walliseller Schützen eine Zustimmung der Urnenabstimmung als Geschenk zu ihrem Jubiläum hätte überbringen können. Die Politiker sind gezwungen, Konsequenzen aus Abstimmungsresultaten zu ziehen. Es wäre unfair, wenn ich am heutigen Tage die Karten nicht offen auf den Tisch legen würde, um die Zukunft des Schiessplatzes Wallisellen aus behördlicher Sicht aufzuzeigen.

Als Auflage des eidgenössischen Schiessoffiziers wird sofort, als gebundene Ausgabe, eine Schiessblende erstellt (um die Bassersdorfer zu schonen). Zudem werden die notwendigen Anpassungen der Schiessläger sowie der Unterhalt des Schützenhauses an die Hand genommen.

Der Gemeindeversammlung vom 9. Dezember 1987 wird die Anschaffung von 16 elektronischen Scheiben beantragt, wobei dem Projekt als Berechnungsgrundlage eine Benützungsdauer von 38 Schiesshalbtagen zugrunde liegt. Die Walliseller Schützen müssen Opfer bringen, aber auch die vom Lärm betroffene Bevölkerung muss sehen und zur Kenntnis nehmen, dass der Schiessbetrieb weitergeht. Der Gemeinderat hofft auf die Einsicht und das Organisationstalent der Walliseller Schützen, aber auch auf die Toleranz der Schiessplatzanwohner, damit man sich auf diesem mittleren Weg treffen kann. "Gott bewahre uns", dass sich die Behörden und die Stimmberechtigten von Wallisellen je Vorwürfe machen müssen, aus Kleinkariertheit, Eigennutz, Neid und Intoleranz zu wenig geleistet zu haben für Freiheit, Eigenständigkeit und Wehrhaftigkeit unseres Landes.
Die Walliseller Schützen waren und sind sich immer bewusst, dass das Schiesswesen, nebst dem sportlichen Wettkampf, ein wichtiger Beitrag zur Wehrbereitschaft unserer Armee ist. Deshalb liegt mir viel daran, Euch liebe Schützenkameraden, im Namen und Auftrag des Gemeinderates zu danken für die Organisation des ausserdienstlichen Schiesswesens, für die Betreuung und Anleitung der vielen Muss-Schützen, aber auch für die Durchführung der Jungschützenkurse.
Persönlich aber möchte ich allen meinen Kameraden im Schiessverein Wallisellen danken für die grosse Freundschaft, die ich in eurem Kreis immer wieder erleben durfte. Die Hundertjahrfeier 1962 und das Kantonale Schützenfest 1982 waren Höhepunkte unseres gemeinsamen Wirkens für die Schützensache. Schauen wir gemeinsam vorwärts, denn als Schützen sind wir in der Lage, uns etwas an die neuen Zeiten anzupassen. Aber niemals sind wir bereit, unsere Freiheit aufs Spiel zu setzen, unsere Waffen nicht mehr offen zu tragen oder auf unseren geliebten Schiesssport zu verzichten. Wir werden uns gemeinsam für eine wehrhafte und starke Schweiz einsetzen, getreu dem Losungswort auf dem Fahnentuch von Gottfried Kellers Fähnlein der sieben Aufrechten:

"Freundschaft in der Freiheit"
Aus dem Protokoll der Sitzung des Vorstandes vom 20. Oktober 1987.

2. Rückblick Jubiläumsabend vom 2.10.1987

Der Präsident fasst den Anlass wie folgt zusammen: Apero und Nachtessen waren eine gute Einstimmung. Alpenlandquintett konnte alle begeistern. Schade, dass der Saal nicht voll war. Gemeinde hat uns mit Fr. 4'000.-- überrascht. Dies zu Gunsten der Jungschützen. W. Steinemann hätte das Geld am liebsten nicht genommen. Das OK hat in einem Brief an den Gemeindepräsidenten den Vorschlag gemacht, etwas von der Defizitgarantie den Jungschützen zu überweisen. Darauf wurde P. Remund stock sauer. Umso mehr waren wir überrascht als P. Remund mit dem Betrag von Fr. 4'000.-- angetanzt kam. Endtäuscht waren wir von der Rede des Gemeindepräsidenten sowie dem Verhalten von P. Remund. Er deponierte seine Fr. 4'000.--, hat seine Rede gehalten und ist verschwunden. Man ist einstimmig der Ansicht, was sich P. Remund geleistet hat, nichts mehr mit Anstand zu tun hat. W. Rathgeb gibt folgendes zu Protokoll:

Wir haben für diesen Abend einen unwahrscheinlich grossen Aufwand getrieben und sind von unseren Mitgliedern sehr im Stich gelassen worden. Jeder hatte die Möglichkeit zusätzlich noch 3 Billette an seine Freunde und Bekannten zu verkaufen. Das sind nach unsere Rechnung 80 Mitarbeiter à 3 Billette wären 240 Billette. Es wurden aber nur deren 27 verkauft. Das äussert sich in der Abrechnung über den Festanlass wie folgt: Budgetiert hatten wir einen Aufwandüberschuss von Fr. 4'500.--Frau Essig hat uns für das Wirten bei vollem Saal 60 Nachtessen angeboten. Für Apero, Wein, Musik und Div. hatten wir einen Bruttoaufwand von Fr. 8‘150.-- budgetiert. Abzüglich 240 verkaufte Billette à Fr. 15.-- = 3‘600.--. Somit wäre der Nettoaufwand bei 4‘500.-- gelegen. Frau Essig sah sich bei halbvollem Saal nicht mehr veranlasst uns 60 Nachtessen zu offerieren. So setzte sie den Preis pro Nachtessen auf Fr. 18.50 fest. (sehr bescheiden) Zudem hat sie versprochen, uns an unser Jubiläum Fr. 550.-- zu zahlen. Es war beschämend, dass sich nur 47 Mitarbeiter für das Nachtessen angemeldet haben. Um dem Ganzen einen würdigen Rahmen zu geben, haben wir dann noch div. Gäste zum Nachtessen eingeladen. Ferner haben wir im Anzeiger von Wallisellen ein Inserat aufgegeben um den Verkauf der Billette anzukurbeln. Leider kostete das Inserat Fr. 210.-- und kein einziges Billett wurde mehr verkauft. Wenn wir nun alles von der neuen Situation auflisten, kommen wir auf einen Nettoaufwand von Fr. 6‘500.-- also Fr. 2‘000.-- mehr als budgetiert. Falls sich an der GV jemand meldet und Bezug auf die Fr. 2'000.-- Mehrausgaben nimmt, wird er die richtige Antwort von W. Rathgeb erhalten. Ferner dankt W. Rathgeb P. Bürkler für den schriftlichen Aufwand den er getrieben hat, sowie für die grossen Tafeln ‚125 Jahre SV Wallisellen‘ die P. Bürkler von der Signal AG gratis erhalten hat und einen Wert von ca. Fr. 450.-- darstellen. Ferner macht W. Rathgeb dem Präsidenten ein Kompliment für seine gute Rede die er gehalten hat. Die Dankesschreiben übernimmt der Präsident. Gemeinde Wallisellen für Fr. 4'000.--, IG Wallisellen für Geld, Schiessvereine für Glocke, SV Dietlikon für Wappenscheibe.

Schlussbericht des OK-Präsidenten Otto Maurer.

Zur Einleitung und Erinnerung möge dienen, dass der SV Wallisellen anlässlich der Generalversammlung 1985 die Durchführung eines Jubiläumsschiessen beschloss. Mit 37 : 0 Stimmen wurde zwar ein C-Schiessen abgelehnt, hingegen konnte man sich mit 32 : 4 Stimmen (bei einer Enthaltung) für ein Gruppenschiessen entschliessen. Diese Auswahl - und damit möchte ich zum eigentlichen Bericht überleiten - hat sich im Nachhinein als absolut richtig erwiesen. Wieso diese Behauptung? Die Antwort lautet: Einnahmenüberschuss von Fr. 16‘388.35.

Nun aber der Reihe nach; das OK wurde ebenfalls an der GV 1985 gewählt und setzte sich wie folgt zusammen:
Präsident Fürst Hans **
Vice-Präsident, Anmeldung/Absenden Frei Karl
Sekretariat / Propaganda Bürkler Peter
Schiessbetrieb Meier Markus
Kassier Frauenfelder Emil
Personelles Stückelberger Martin
Gaben Fierz Ernst
Bauten Bürkler Jürg
Wirtschaft Portmann Josef

** Zum Jahreswechsel 1985/86 erklärte Hans Fürst aus beruflichen- und privaten Gründen seinen Rücktritt aus dem OK. Sein Amt wurde vom Schreibenden (Maurer Otto) übernommen.

Das Organisationskomitee bewältigte seine Aufgaben in 12 Sitzungen, beginnend am 16. April 1985 und endete am 20. November 1987. Die Amtszeit dauerte somit 31 Monate! Hier darf noch erwähnt werden, dass die Kameraden Emil Frauenfelder und Karl Frei, sowie der Berichterstatter schon dem OK „100 Jahre SVW“ angehörten.
Der Einsatz der OK-Mitglieder war während der ganzen Amtsdauer vorbildlich. Es fehlte nicht an guten Ideen und auch die ‚Hausaufgaben‘ wurden immer prompt auf den Tisch gelegt. Diese Umstände erlaubten eine speditive Erledigung der anfallenden Arbeiten und das in einem äusserst fairen und kameradschaftlichem Sinn und Geist. Dafür danke ich allen OK-Mitglieder im Nachhinein nochmals recht herzlich.

Das Schützenfest selbst, an dem 1‘422 Schützen teilnahmen, konnte ebenfalls reibungslos und unfallfrei bewältigt werden. Pro Tag waren im Durchschnitt 53 Mitarbeiter im Einsatz. Auch hier ist ein Kompliment angebracht, einerseits für die tatkräftige Mithilfe und anderseits für die Treue dem SVW gegenüber. Als Belohnung durften alle Mitarbeiter eine Einladung zur Jubiläumsfeier entgegennehmen. Dieselbe fand am 2. Oktober 1987 im Doktorhaus / Gemeindesaal statt und lief unter der Regie des amtierenden Vorstandes.

Abschliessend darf ich feststellen, dass der Schiessanlass geklappt und unserem Verein viel Lob und Anerkennung eingebracht hat. Darüber darf er stolz sein. Dankbarkeit gehört aber auch dazu, wobei ich besonders auf den unfallfreien Verlauf des Festes, das Wetterglück, den sportlichen und finanziellen Erfolg hinweisen möchte.
An der Generalversammlung vom 4. März 1988 erfolgte unter Traktandum 4 die Auflösung des OK-Jubiläumsschiessen, die Abnahme der entsprechenden Rechnung, sowie die Décharge-Erteilung an die Verantwortlichen. Anlässlich dieser GV konnte OK Vice-Präsident Karl Frei dem Vorstand des SVW bereits die kompletten Archivalien (schönes Wort) übergeben. Dieselben setzen sich wie folgt zusammen:

a) dreiseitiger Schlussbericht über den administrativen Sektor
b) 2 vollgestopfte Bundesordner mit Fotos und vollkommenen Unterlagern über:

  • Reklame
  • Protokolle / Korrespondenzen
  • Propaganda
  • Personelles
  • Schiessbetrieb (Teilnehmerliste / Schiessplan)
  • Absenden / Ranglisten
  • Berichterstattung in der Presse
  • Kassawesen

Diese Präzisionsarbeit, wofür ich Kamerad Karl Frei meinen besten Dank aussprechen möchte, hat es mir erlaubt, den Schlussbericht unter Umgehung von Details, als Rahmenbericht abzufassen.
Dem OK „150 Jahre SVW“ empfehle ich, diese Akten zu gegebener Zeit zur Hand zu nehmen und verbinde damit die besten Wünsche für einen erfolgreichen Anlass.
Der OK-Präsident Otto Maurer.
Chur 1985 Web  In der Ansprache von OK-Präsident Otto Maurer erwähnte hervorragende 2. Rang in der II. Kategorie von
  552 Sektionen am Eidgenössischen Schützenfest in Chur 1985.

GM - Final Olten 1979

Aus dem Jahresbericht von Präsident Werner Hofmann.
Die Gruppenmeisterschaft 1979 wurde ganz besonders erfolgreich abgeschlossen. Seit vielen Jahren wäre der SVW gerne nach Olten gegangen, leider fehlte mehrmals das erforderlich Glück. Am 7. Juli schafften die Kameraden Karl Frei, Hans Huber, John Meier, Ruedi Wälchli und Willi Rathgeb mit einem Gruppenresultat von 452 Punkten die Teilnahme am Schweizerischen Gruppenfinal in Olten. Dass am 2. September das Glück unseren Kameraden nicht beistand, vermochte den Tag nicht zu trüben. Auch am 18. Schlussrang dürfen wir uns noch recht lange erfreuen.

Das Absenden des Eidg. Schützenfestes 1979 in Luzern - verbunden mit dem Empfang der Walliseller Schützen in unserer Gemeinde und der Ehrung der GM-Finalteilnehmer - war ein würdiger Abschluss der Gruppenmeisterschaft 1979. Ich danke den Gruppenschützen für ihren Einsatz herzlich und gratuliere jedem Einzelnen zu den geschossenen Resultaten.

Dem Gemeinderat Wallisellen und ganz speziell unserem Freimitglied und Gemeindepräsident Paul Remund danke ich für den Beitrag von eintausend Franken für die zukünftige Gruppenmeisterschaftsförderung recht herzlich.


GM Final Olten 1979

KSF Zürcher Unterland im Juli 1982

Aus dem Jahresbericht 1982 von Präsident Hans Fürst.
Ich gestatte mir, vor dem Eintreten in unser Vereinsgeschehen, kurz auf das Kantonale Schützenfest zurückzublicken. Ich bin mir heute eigentlich nicht mehr ganz bewusst, ob es Mut, Verpflichtung, Fahrlässigkeit oder einfach Plausch war, als ich mich verpflichtete, die Aufgabe als Platzchef von Wallisellen zu übernehmen. Im Nachhinein muss ich gestehen, und ich bin mir bewusst geworden, dass nebst oben aufgeführten Möglichkeiten eine gehörige Portion Glück mit von der Partie war. Nicht jenes Glück, welches von Zufällen abhängt, sondern jenes, welches mir eine gute, arbeitswillige und schlagfertige Mannschaft in die Hände spielte. Ohne die Selbstverständlichkeit, Sachkenntnis und Kooperationsbereitschaft, mit welcher meine Mitarbeiter im OK und alle jene, die grössere und kleinere Aufgaben übernommen, pflichtbewusst angegangen und auch ausgeführt haben, wäre ein Schützenfest, wie wir es auf dem Platz Wallisellen durchgeführt haben, nicht möglich gewesen. Ich durfte feststellen, dass es in Wallisellen ein grosses Potential von Leuten gibt, die fähig sind, grosse Aufgaben zu übernehmen und zu einem guten Ende zu führen. Speziell erfreut war ich über die gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit unter den 300- und 50- Meterschützen von Wallisellen. Nicht minder aktiv zeigten sich unsere Kameraden aus Dietlikon.

Als besondere Genugtuung, die meinen besten und ehrlichsten Dank verdient, war das Engagement unserer Behörde und des Gemeindepersonals. Diese haben, zusammen mit vielen Gewerbetreibenden wesentlich zum guten Gelingen unseres Festes beigetragen. Lange möge uns allen das grosse Schützenfest 1982 in schöner Erinnerung bleiben.

SVW-Teilnehmer 44, Pflichtresultate 19, Kranzauszeichnungen 28, Sektionsresultat 38,886, 2. Rang von 38 Sektionen in der II. Kategorie.

Die Geburt einer neuen Fahne 1995

Fahnenweihschiessen des Schiessvereins Wallisellen 1995.

1. Die Vorgeschichte
Alt, müde und brüchig ist sie geworden, unsere Fahne aus dem Jahre 1929. Freud und Leid, Krisen- und Kriegszeiten hat sie durchgemacht. Sie ist wie man so sagt in Ehren alt und staubig geworden. Viele Bannerträger hat sie überlebt. In ihren jungen Jahren durfte sie weit mehr an Festen und Feiern teilnehmen, als in unserer neuen, motorisierten und durchrationalisierten Zeit. Zu Fuss rückten die Schützen damals aus um an einem Schützenfest teilzunehmen. Voraus marschierte der Fähnrich und wies mit dem Banner den Weg zum Schützenhaus. In ihren alten Tagen hätte sie einen Marsch an der Spitze einer Schützenschar kaum mehr überstanden. Auch bei Totenehrungen musste die Vereinsstandarte ihren Platz einnehmen.

Die älteste Fahne im ältesten Verein in Wallisellen hätte eigentlich schon vor mehr als 10 Jahren einen Ersatz nötig gehabt. Bereits in den 60-er Jahren und später immer wieder wurde über eine Fusion der drei Walliseller 300-Meter Sektionen diskutiert. In dieser Zeit eine neue Fahne zu beschaffen und das Risiko einzugehen, dass sie dann zwar neu, jedoch nicht mit dem richtigen Namen ausgestattet gewesen wäre, liess eine Neubeschaffung immer wieder hinausschieben. Nachdem das ehrwürdige Banner einige Male aufgemöbelt und auch mit allen Mitteln gehätschelt worden war und das Fusionsgeplänkel endgültig verschwand, hat man den Startschuss für ein neues Vereinszeichen gegeben.

2. Der Beschluss
Der Vorstand des SVW hatte in seiner vorberatenden Sitzung für die Generalversammlung 1993 den Antrag für die Beschaffung einer neuen Fahne im Jahre 1995 formuliert und diesen Antrag an der GV vorgelegt. Gleichzeitig mit der Anschaffung sollte auch ein Fahnenweihschiessen 1995 durchgeführt werden. Der Vorstand 1992, welcher diesen Antrag zuhanden der GV 1993 stellte, setzte sich aus den nachstehenden Kameraden zusammen:

Präsident Bürkler Peter
Vizepräsident und Redaktor PR Frei Karl
Aktuarin Koller Isabella
BP Sekretär Kathan Martin
BP Schützenmeister Bochsler Rolf
FW Schützenmeister Meier Markus
1. Kassier Rathgeb Willi
2. Kassier Schuler Hansruedi
Jungschützenleiter Bürkler Roger
Materialverwalter Alpiger Beat
Schützenmeister Bürkler Jürg
Schützenmeister Schoch Martin

Die Generalversammlung, die am 4. März 1993 stattfand stellte sich einstimmig hinter den Antrag des Vorstandes. Der amtierende Fähnrich Jürg Schweikart hatte mit seinem Votum "entweder gibt es jetzt ein neues Tuch, oder dann sucht ihr halt einen neuen Fahnenträger" wesentlich zum positiven Entscheid beigetragen. Auch der Antrag für die Durchführung eines Fahnenweihschiessens wurde von der Versammlung gutgeheissen und mehrere Kameraden stellten sich spontan für eine Mitarbeit im OK zur Verfügung.

3. Das Organisationskomitee
Bedingung für die Durchführung des Schiessanlasses war das Zustandekommen eines Organisationskomitees. (Für die Fahnenbeschaffung war eine Fahnenkommission eingesetzt worden.) Dieses OK auf die Beine zu stellen, bereitete dem Präsidenten Peter Bürkler einige schlaflose Stunden. Mit diplomatischem Geschick gelang es ihm eine Equipe auf die Beine zu stellen, hingegen fehlte ihm die Zusage eines Mitgliedes für das Präsidium. Nach mehreren Aussprachen innerhalb des Vorstandes und der sich gemeldeten Kameraden stellte sich für den Vorsitz Willi Rathgeb zur Verfügung. In verhältnismässig kurzer Zeit präsentierte sich dann das OK Fahnweihschiessen 1995 wie folgt:

Präsident Rathgeb Willi
Schiessbetrieb Kathan Martin
Schiessbüro Scheib Heinz
Bauten Schoch Martin
Schiessplan / Anmeldung / Rangeur Frei Karl
Gaben Schweikart Jürg
Finanzen Schuler Hansruedi
Wirtschaft Dudler Edwin
Personelles Bürkler Peter
Sekretariat Fürst Hans

4. Die grosse Vorarbeit für das Schützenfest
Nachdem sich Willi Rathgeb mit dem Amt des OK-Präsidenten so richtig identifiziert hatte, ging er zügig ans Werk. Mit einem Pflichtenheft für jedes OK-Mitglied hat er zur ersten Sitzung auf den 24. Mai 1993 in unsere Schützenstube eingeladen. Er legte bereits einen provisorischen Kostenvoranschlag vor. Sein partizipativer Führungsstil, gepaart mit einer guten Dosis Autorität wirkte sich rasch positiv auf das gesamte OK aus. Jedes Mitglied erkannte bald, welche Arbeiten auf ihn zukommen würden. Nachdem die Schiessprogramme, Schiesstage und -zeiten, Doppelgelder für die Stiche und Auszahlungsvarianten fixiert waren, machten sich die Verantwortlichen für den Schiessplan ans Werk. Mit Karl Frei, als exzellenter Kenner der Materie und Jürg Schweikart als Inseratesammler, entstand in erstaunlich kurzer Zeit ein Schiessplan der sich sehen lassen konnte. Die Absegnung durch den ZKSV erfolgte vorzeitig, so dass Mitte August 1994 der Druck erfolgen konnte. Der anschliessende Versand am 26.11.1994 an die deutschsprachigen Sektionen des SSV wickelte sich unter der Federführung von Karl Frei reibungslos ab. So nach und nach wurden die einzelnen Ressortchefs in ihren speziellen Aufgaben gefordert. Heinz Scheib z.B. als Verantwortlicher für den administrativen Ablauf selbstverständlich mit einer modernen Datenverarbeitung. Edwin Dudler als Festwirt hatte sich mit der Verpflegung und deren Kosten auseinander zu setzen und Peter Bürkler ermittelte die notwendige Zahl an Mitarbeiter für die drei Schiesstage. Für andere Ressortchefs, wie Bauten, Schiessbetrieb etc. standen die grossen Arbeiten noch bevor.

Angeregt vom Vorsitzenden Willi Rathgeb erklärte sich jeder Ressortchef bereit, einmal für die Verpflegung nach den jeweiligen 3-stündigen Sitzungen zu sorgen. Vom einfachen "Eingeklemmten" bis zum "Gekochten" wurde von den Mitgliedern alles offeriert.

Eine auf den 25.11.1994 einberufene ausserordentliche A-Mitgliederversammlung hatte nebst den Anmeldeformalitäten für das Eidg. Schützenfest 1995 in Thun die Aufgabe, die Mitglieder des SVW für eine Gabensammlung (Geldsammlung) zu motivieren. Wie immer ist eine solche Aktion bei den Mitgliedern nicht sehr beliebt, fand jedoch aufgrund der geschilderten Umstände durch den OK-Präsidenten die notwendige Zustimmung. Jeder wurde in der Folge von Jürg Schweikart mit einem Paket Unterlagen auf 'Betteltour' geschickt.

Mit Beginn des Jahres 1995 rückte unser Schützenfest in eine vorentscheidende Phase. Das finanzielle Fundament sollte eigentlich mit der gross angelegten Gabensammlung gelegt sein. Willi Rathgeb und Jürg Schweikart; als treibende Kräfte hinter dieser Aktion; erlebten allerdings auch herbe Enttäuschungen. Dass sich nicht alle mit Enthusiasmus hinter die Sache gingen, war zu erwarten. Dass sich aber Vereinsmitglieder komplett distanzierten, oder noch schlimmer, die Sammelunterlagen dem Papierkorb übergaben, war schon mehr als bedenklich. Mit einer 2. Sammelaktion im Frühjahr waren mit Brief und Einzahlungsschein Firmen angefragt, die in der 1. Aktion nicht persönlich angesprochen wurden. Mit Vehemenz ging Willi Rathgeb auf die "Grossen" los; Gemeinde, Banken und sonst noch einige mit Rang und Namen nahm er mit Erfolg unter die Lupe. Schlussendlich läpperte sich das Geld zum budgetierten Sammelergebnis von Fr. 8'000.-- zusammen und dies obwohl noch einige potente Spender ausstehend waren.

Unser Karl Frei, verantwortlich für den Schiessplan, Anmeldungen und Vergabe von Rangeuren, muss sich insgeheim gedacht haben, immer nur das liebe Geld, was macht ihr wenn ich nicht genügend Schützen auf den Platz bringen werde? Nach der Grossverteilung der Schiesspläne im Herbst 1994 an die Sektionen wurden bei jeder nur möglichen Gelegenheit; bei Schiessanlässen, an Versammlungen und Telefonaktionen die Aktivierung von Schützen vorangetrieben und ausgeschöpft.
Die Vorgabe, 1'400 Schützen in den Schiessstand zu bringen, schien anfänglich zu hoch gegriffen. Waren es im März doch erst 700 und im Juni 56 Sektionen mit 1'200 Schützen, so stieg aber diese Zahl im Laufe der Monate Juli und August auf erfreuliche 1'750 angemeldete Teilnehmer. Rechnete man mit 15 % Schützen, welche wohl angemeldet aber nicht erscheinen werden, sollte die budgetierte Zahl von 1'400 Schützen zu erreichen sein.

In Bezug auf Franken und Schützen stand also einem erfolgreichen Schützenfest nichts mehr im Wege.
Mit dem Näherrücken des Festes waren nun auch die anderen Ressortchefs gefordert. Heinz Schelb als Datenspezialist machte sich intensiv hinter die Organisation im Schiessbüro. Angefangen beim Standblattentwurf bis hin zur Datenerfassung und Auswertung wurde nichts dem Zufall überlassen. Die Einteilung der Arbeitsplätze von der Standblattausgabe bis hin zum Auszahlungs- und Auszeichnungsschalter wurde alles durchorganisiert. Jeder Mitarbeiter wurde bis ins Detail für sein Aufgabenbereich instruiert.

Zur Bewältigung dieser Aufgaben wurde zusammen mit Martin Schoch; verantwortlich für die Bauten; der notwendige Büroraum geplant. Die Beschaffung von zwei Containern mit den erforderlichen Büroplätzen machte anfänglich mehr Probleme als erwartet. Etliche Baufirmen konnten keine Verfügbarkeit in terminlicher Hinsicht machen. Ein positives Signal kam dann von der Baufirma Piatti in Dietlikon. Diese war bereit, unseren Anforderungen in allen Belangen zu genügen. So machten sich Martin Schoch und unser Vereinsmitglied Willy Emmenegger; dieser mit geschäftlichen Beziehungen zu dieser Firma; auf nach Dietlikon. Unsere beiden Kameraden müssen nebst geschickter Verhandlungstaktik auch sonst noch einen guten Eindruck bei den Verantwortlichen hinterlassen haben. Stolz konnten sie melden, die beiden Bürocontainer sind, mit allem Drum und Dran, gratis zu haben. So nebenbei oblag Martin Schoch auch noch die Sicherstellung von Parkplätzen, Bereitstellung von Hinweistafeln, sowie Blumen beim Schützenhaus und Fahnenschmuck in der Gemeinde.
Edwin Dudler, Chef der Wirtschaft, hatte auch seine kleinen Probleme. Musste er doch zwischen einer guten Mitarbeiter-Verpflegung und dem vorgegebenen Budget einen Kompromiss finden. Nach einigen Korrekturen war der Verpflegungsplan für die Mitarbeiter wie für die Gäste geboren.

Der Ressortchef mit dem grössten Personalbedarf Martin Kathan, hat seine Vorarbeiten soweit diese machbar waren, vorangebracht. Nebst der Sicherstellung eines reibungslosen Schiessbetriebes hatte er die Aufgabe, für einen unfallfreien Anlass zu sorgen.

Das Ressort Personelles befand sich beim Vereinspräsident Peter Bürkler in den richtigen Händen. Die Ressorts wiesen einen täglichen Bedarf von 38 Mitarbeitern (exkl. Wirtschaft) auf. Es gelang ihm nicht nur die nötigen 75 Mitarbeiter zu mobilisieren, er fand auch noch für jeden den richtigen Arbeitsplatz.

Der Finanzminister Hansruedi Schuler hatte sich bis jetzt nur mit nackten Zahlen zu beschäftigen. Sein Auftrag bestand darin, Kostenvoranschläge zu verfolgen und laufend zu überprüfen. Für seine Aufgabe am Schützenfest hatte er sich mit den notwendigen Formularen einzudecken. Durfte doch von der Stichkasse bis zur Auszahlung kein einziger "Schweizerfranken" verloren gehen. (Anmerkung des OK-Präsident; Wechselkurse Ende September 1995: SFR - DM 100.-- zu 82.50 / SFR - US$ 1.-- zu 1.18)

5. Das Schützenfest
Am Samstag, 19. August 1995; deklariert als Vorschiesstag für die Mitglieder des Schiessvereins Wallisellen; war der Start für das mit Spannung erwartete Schützenfest.

Zwei Jahre und drei Monate nach der 1. OK-Sitzung war es also soweit. In den Tagen zuvor waren die Verantwortlichen für die Bauten, Installationen, Schiessbüro, Schiessbetrieb, Wirtschaft und Kassawesen gefordert, die Logistik aufzubauen. So speditiv wie die ganze Vorarbeit im OK-Gremium gingen auch diese Arbeiten problemlos und mit Akribie über die Bühne. Die aufgebotenen Mitarbeiter fanden sich vollständig und pünktlich auf dem Tambel ein. Alles in allem ein gutes Omen für den Beginn unseres Schützenfestes.

In diesem Schlussbericht ist es nicht vorgesehen, Resultate zu erwähnen. Eines darf und soll hier aber nicht unerwähnt bleiben. Brachte es unser Veteran und Ehrenmitglied Kari Frei tatsächlich fertig, schon in der ersten Ablösung mit 78 Punkten ein Sektionsresultat vorzulegen, das am ganzen Schützenfest nicht mehr übertroffen werden sollte. Die kleinen Retouchen, die nach diesem 1. Schiesstag - oder Testtag - anzubringen waren, sind keine Erwähnung wert.

Der Schiessverein Wallisellen, der mit 87 Schützen teilnahm, absolvierte den Sektionswettkampf ausser Konkurrenz. War der interne Schiesstag ein "gemütliches Einlaufen", änderte sich das am Donnerstag, 24. August radikal. Mit 370 Schützen wurden wir geradezu überflutet. Ein Gemisch von Schützen aus fast allen angemeldeten Sektionen bevorzugten dieses Schiessangebot von 16.00 - 19.30 Uhr. Jetzt machte sich die gute Vorarbeit ausbezahlt bzw. kam voll zum Tragen. Angefangen bei der Parkplatz-Organisation über die Stichkasse, Munitionsausgabe, Schiessbetrieb, Datenerfassung und Auswertung, Auszeichnung, Auszahlung und Wirtschaft waren die 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voll gefordert. Die gute Disziplin der Schützen, die harmonisch und kameradschaftliche Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern ermöglichte einen reibungslosen Betrieb.

Auch unsere Schiessanlage, exzellent betreut durch den Anlagewart Werner Born, hatte die grosse Auslastung, schossen doch über 100 Schützen pro Stunde das 14-schüssige Programm, ohne Zwischenfall überstanden. Am Tagesrapport, zu dem Willi Rathgeb anschliessend zusammenrief durften die Ressortsverantwortlichen das entsprechende Kompliment entgegennehmen. Man war sich einig; haben wir diesen Ansturm schadlos überstanden, kann uns an den kommenden zwei Samstagen nichts mehr erschüttern.

Einige Details betreffend die Organisation
Martin Schoch hatte die Parkplatzordnung auf der Tambelwiese von Walter Loosli fest im Griff. Die drei grossen Blumentöpfe mit dem Willkommensgruss empfing die Schützen auf dem Schiessplatz. Die beiden Container, welche die Stichkasse, Munitionsausgabe, Datenerfassung, Auszeichnung und Auszahlung aufnahmen, erfüllten unter der Führung von Heinz Scheib mit seinen sieben Mitarbeitern die Anforderungen in allen Belangen. In diesem Bereich waren Datenfüchse und solche, die etwas von Geld verstanden untergebracht.

Der Schiessbetrieb geleitet von Martin Kathan war durchwegs mit Routiniers besetzt. Fünf Standchefs und zehn Warner bewältigten den Betrieb problemlos. Als grosse Hilfe für die Warner erwiesen sich die von Karl Frei angebrachten Masken am Bedienpult. Mit drei Farben und den dazugehörenden Ziffern für die Probeschüsse, Sektionsstich und Fahnenweihstich waren Fehler praktisch ausgeschlossen; es sei denn, einer war farbenblind.

Als Toporganisation präsentierte sich auch die Wirtschaft unter der Leitung von Edwin Dudler. Sein Sohn Markus organisierte eine Küche, die alles Bisherige in den Schatten stellte. Die speziell für den Anlass kreierte Preisliste viel nicht nur wegen ihrer Aufmachung auf auch die tiefen Preise wurden allgemein anerkannt. Die Verpflegung von Mitarbeitern und Gästen liess keine Wünsche offen.

Gespannt war man auf die kommenden beiden Samstage, den 26. August und 2. September. Die angebotenen Schiesszeiten von 09.00 bis 12.00 und 13.00 bis 18.00 Uhr hätten auf Grund der Anzahl Schützen vom Donnerstag eine Kapazität für 1'500 Schützen ergeben. Weitgefehlt. Beim jeweiligen Schiessbeginn war ein normaler Andrang zu verzeichnen. Nach ca. 1 1/2 Stunden flaute der Bedarf an Scheiben zunehmends ab und gegen Ende der Schiesszeiten war ein Grossteil der Läger nicht mehr besetzt. Die krasse Überanmeldung, die sich die Sektions Schützenmeister leisteten, führten zu diesem nicht erfreulichen Zustand. Selbst Schützen, die das Zeitliche bereits gesegnet hatten, waren auf den Anmeldelisten zu finden. Mit gut 500 Schützen pro Tag mussten wir uns eben zufriedengeben. Das anstelle eines Kranzabzeichens abgegebene Sportmesser im Sektionsstich war anfänglich nicht sehr gefragt. Im Laufe der beiden Samstage stieg der Bedarf doch kontinuierlich an. Nachdem jeder Mitarbeiter ein Messer als Dank für seinen Einsatz in Empfang nehmen dufte, blieb nur noch ein kleiner Rest übrig. Bei 'Ende Feuer', am 2. September um 18.00 Uhr, konnten wir eine Teilnehmerzahl von 1'475 Schützen aus 88 Sektionen zur Kenntnis nehmen. Immerhin, das gesteckte Ziel von 1'400 Schützen war erreicht.

Am gemeinsamen Nachtessen des OK nach Abschluss der drei Schiesstage blieb Willi Rathgeb nur eines übrig, allen Ressortchefs für den grossen Einsatz recht herzlich zu danken. Mit der Bitte, jedes OK-Mitglied möge sich in den folgenden Wochen den Abschlussarbeiten widmen, leitete er zum gemütlichen Teil über. Der Dank des Vereinspräsidenten Peter Bürkler an Willi Rathgeb wurde mit Applaus quittiert. Das schöne, unfallfreie und in sportlicher Kameradschaft durchgeführte Fahnenweihschiessen des SV Wallisellen ging nach einigen Stunden gemütlichen Zusammenseins in der Schützenstube zu Ende.

6. Abschluss und Ergebnis
So zügig und effizient wie das ganze Schützenfest wurden auch die Abschlussarbeiten an die Hand genommen. Der Rückschub der Container, Kücheneinrichtungen und Sonstigem waren innert zwei Tagen abgeschlossen. Im Vordergrund stand selbstverständlich die Festrechnung. Gemäss der in allen Budgetpositionen zu verzeichnenden Mehreinnahmen und den in allen Ressorts-Bereichen getätigten Einsparungen, durfte ein sehr gutes Resultat erwartet werden. Vorerst mussten allerdings noch einige happige Zahlungen geleistet werden. Ins Gewicht fielen speziell die Abrechnung mit dem ZKSV, die Auszahlungen an die Sektionen, der Aufwand für die Verpflegung und Getränke der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nebst kleineren Aufwendungen die Abgabe des Schussgeldes an die Gemeinde. Unser OK-Chef und oberster Vereinskassier Willi Rathgeb liess keinen Zweifel offen, dass alles was mit Geld zu tun hatte rasch und exakt über die Bühne gehen musste.
An der 10. OK-Sitzung, die am 25. Oktober 1995 im Restaurant „Rosengarten" in Dietlikon stattfand, gaben die OK-Mitglieder einen kurzen Rückblick in ihren Ressorts. Darin widerspiegelte sich durchwegs der positive und erfolgreiche Verlauf des ganzen Festes. Als nun Willi Rathgeb den Rechnungsabschluss bekanntgab, kamen auch diejenigen, welche bereits höchste Erwartungen gehegt hatten, ins Staunen. Um es kurz zu machen, das budgetierte Ergebnis wurde um den Faktor '2' übertroffen. Der positive, nicht unbedingt erwartete Abschluss im Schiessbetrieb, die erfolgreiche Gabensammlung und das Ergebnis im Wirtschaftsbetrieb summierten sich in diesem grossartigen Resultat. Diese Zahlen in einer Zeit, wo viele Organisationen, Behörden, Betriebe und Private mit finanziellen Engpässen zu kämpfen haben, zu veröffentlichen, bereitete dem Vorsitzenden einige Mühe. Für alle, die diesen Bericht später einmal nachlesen sei erwähnt, dass auch wir in der Schweiz zurzeit mit einer Arbeitslosenzahl von ca. 160'000 Erwerbsfähigen und einigen 10'000 Ausgesteuerten zu leben haben. Zudem kämpfen sämtliche öffentliche Haushalte gegen enorme Defizite. Der harte Schweizerfranken lähmte unsere Exportwirtschaft und den Tourismus. In dieser Periode ein derartig positives Ergebnis zu erzielen, zeugt von Innovation, Einsatz und Teamgeist und einen Glauben an das Machbare.

Für die Schlusssitzung, die im Restaurant „Tobelacker" in Wetzikon stattfand - Sponsor des Inserates auf der Titelseite vom Schiessplan - bewilligte sich das OK Fr. 1'000.-- für einen exklusiven Abend. An dieser letzten Sitzung am 14. Dezember 1995 liess der OK-Präsident das Fest nochmals kurz Revue passieren. Er gab dabei nochmals deutlich zum Ausdruck, dass nur mit solch nachhaltigen Leistungen unser Verein Zukunft und Bestand haben wird. Speziell hob er die Vereine als Bindeglied zwischen Gemeinde und Bevölkerung hervor. Auch in Zukunft hat unser Verein diese Aufgabe wahr zu nehmen. Als Beispiel wie es nicht sein darf erwähnte er die Auflösung der Schützengesellschaft Wallisellen auf Ende 1995. Ein ehemals solider Verein hatte die Zeichen der Zeit nicht erkannt und ist untergegangen. Nach diesen ermahnenden Worten war der kulinarische und gemütliche Teil angesagt. Bei Aperitif einem exzellenten Nachtessen und einem guten Tropfen Wein waren sich alle einig, es war ein grossartiges Schützenfest. So kameradschaftlich wie in den letzten 2 1/2 Jahren zusammengearbeitet wurde, so kameradschaftliche fand die Schlusssitzung ein Ende.

Mit kameradschaftlichem Schützengruss Hans Fürst.

Den Teilnehmern wurde ein Sektionswettkampf (4 Schüsse Einzelfeuer und 4 Schüsse Seriefeuer auf die Scheibe A-10) und der Fahnenweihstich (4 Schuss auf die Scheibe A-100) angeboten.
Total haben 88 Sektionen mit 1‘475 SchützenInnen teilgenommen. Der SV Wallisellen schoss mit 86 Mitglieder ausser Konkurrenz und klassierte sich in der 1. Kategorie mit 70.137 Punkten.

Fahnenweihe am Samstag, 16. September 1995 im Gemeindesaal.
Ansprache von OK-Präsident Willi Rathgeb.
Herr Gemeindepräsident, verehrte Gemeinderäte
Liebe Schützenkameradinnen und Schützenkameraden
geschätzte Vereinsdelegierte, werte Gäste

Nachdem die Generalversammlung des Schiessvereins Wallisellen am 4. März 1993 der Anschaffung einer neuen Vereinsfahne zugestimmt hatte, folgte unter dem gleichen Traktandum 'Ehre der neuen Vereinsfahne mit einem Fahnenweihschiessen' ja oder nein. Ohne grosse Diskussionen beschlossen die Vereinsmitglieder die Durchführung eines Fahnenweihschiessens im Jahre 1995. Mit diesem Beschluss und zugleich Mandat konnte unser Präsident Peter Bürkler auf die Suche nach OK-Mitgliedern gehen. In relativ kurzer Zeit stellten sich die Kameraden

Hans Fürst, Kari Frei, Edy Dudler, Martin Kathan, Hansruedi Schuler, Martin Schoch, Jürg Schweikart, Heinz Schelb und Peter Bürkler für eine Charge zur Verfügung.

Was fehlte, war ein Präsident. Keiner der neun Kameraden wollte den Vorsitz übernehmen. Nach einigen persönlichen Aussprachen mit unserem Präsidenten und Vorstandsmitgliedern entschloss ich mich das Präsidium des OK's zu übernehmen. Meinen Entschluss zur Übernahme dieses sicher mit grosser Arbeit befrachteten Amtes war für mich eine neue Herausforderung. Das bevorstehende Fahnenweihschiessen sollte meines Erachtens unserem Gemeinwesen im Allgemeinen und im Besonderen dem Schiesssport und unserem Verein als Aushänger zugutekommen.

Am 24. Mai 1993 fand in der Schützenstube die erste OK Sitzung mit einer allgemeinen Standortbestimmung und der Verteilung der Chargen statt. In den darauffolgenden Sitzungen wurden die Schiesstage, Schiesszeiten, Schiessprogramme, Schiessplan und das ganze Umfeld bearbeitet. Die Messlatte bezüglich der Anzahl Teilnehmer von 1'400 Schützen an unserem Schützenfest hatten wir uns recht hochgelegt. Einen erheblichen Zeitaufwand nahm das Budget in Anspruch. Die Diskussionen im OK um das Budget brachten unmissverständlich zum Vorschein, dass in finanzieller Hinsicht alles unternommen werden musste, um am Ende des Festes einen kleinen Gewinn gegenüber dem Verein ausweisen zu können. Unser Land war zwischenzeitlich in die grösste Rezession seit dem letzten Weltkrieg geraten und präsentierte eine grosse Anzahl von arbeitslosen Menschen. Unter diesen Voraussetzungen war es nicht einfach, insbesondere für die Gestaltung des Schiessplans und die Finanzierung der beiden Stiche die notwendigen solventen Inserenten zu finden. Wir mussten in der Folge deutlich zur Kenntnis nehmen, dass die sonst grosszügigen Firmen und Gewerbebetriebe ihre Werbebudgets erheblich reduziert und zum Teil ganz gestrichen hatten.

Als erster Meilenstein konnte innerhalb des OK im September 1994 die Bewilligung des Schiessplans durch den ZKSV und kurz darauf die Auslieferung des farbigen Schiessplans mit der Grussbotschaft unseres Gemeindepräsidenten gesetzt werden. Ende November 1994 erfolgte der Versand des Schiessplans an alle Sektionen in der Deutschen Schweiz und ab diesem Datum warteten alle gespannt auf das Eintreffen der Sektions-Anmeldungen. Mitte Mai 1995 entsprachen die Zahl der eingegangenen Anmeldungen noch nicht unseren Erwartungen. Erst gegen Ende Juni erreichten wir mit den laufend eintreffenden Anmeldungen unser recht hoch gestecktes Ziel von 1'400 Schützinnen und Schützen. Zwischenzeitlich erbrachte auch die Gabensammlung durch unsere Vereinsmitglieder einen schönen Erfolg. Das OK konnte also dem Beginn des Fahnenweihschiessens am Donnerstag, 24. August 1995 ruhig entgegensehen. Waren doch in der Vorbereitungsphase alle Planziele erreicht worden.

Unser Schützenfest lief an den drei Tagen ohne die geringste Panne und ohne Unfall ab. Es herrschte ständig ein ordentlicher Betrieb im Schiessstand, im Rechnungsbüro und der Wirtschaft. Der Wettergott spielte mit und verhalf den Schützinnen, Schützen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einer fröhlichen Stimmung. Nach dem Kommando 'Ende Feuer' durfte das OK mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen, dass an unserem Fahnenweihschiessen 1'475 Schützinnen und Schützen aus 88 Sektionen teilgenommen hatten.

Zu den Resultaten:
Sektionsstich: 7 Schützen haben 78 von 80 Punkten geschossen. Darunter unser OK Mitglied Kari Frei und aufgrund seines Jahrgangs wurde er im 1. Rang platziert.

Fahnenweihstich: Im 1. Rang mit 378 von 400 Punkten Robert Moser von der SG Oerlikon.
Sektionsrangliste: 1. Rang Stadtschützen Wil mit 35 Teilnehmern und einem Durchschnitt von 72.583 Punkten.
Auf die Bekanntgabe von weiteren Resultaten verzichte ich, da diese zwischenzeitlich bereits veröffentlicht wurden.

Dank:
Ich möchte unserem Gemeindepräsidenten Paul Remund für seinen Willkommensgruss im Schiessplan und dem Gemeinderat für die Bewilligung von 5 Stunden zusätzlicher Schiesszeit recht herzlich danken.

Den Anwohnern der Schiessanlage möchte ich für die Akzeptanz der zusätzlichen
Lärmbelastung während des Schiessbetriebes den Dank der Schützinnen und Schützen aussprechen.

Allen Schützinnen und Schützen, welche an unserem Fest teilgenommen haben, danke ich für den Besuch und gratuliere Ihnen für die guten Resultate und das sportliche Verhalten.

Unserem Hauptsponsor, dem Einkaufszentrum Glatt, den verschiedenen Inserenten, Gönnern und Spendern möchte ich für Ihre grosszügige Unterstützung danken.

In meinen Dank schliesse ich aber auch unseren Anlagewart Werner Born ein. Vor und während des ganzen Festes betreute er die Schiessanlage mit Umsicht und Engagement. Wir mussten während der ganzen Schiesszeit keinen Defekt bei der elektronischen Trefferanzeige zu Kenntnis nehmen.

Einen ganz herzlichen und kameradschaftlichen Dank gehört auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des SV Wallisellen und den vielen zusätzlichen Helferinnen und Helfer, welche in irgendeiner Funktion zum Gelingen des Fahnenweihschiessens beigetragen haben. Ohne die ca. 48 ständig im Einsatz stehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätte das Fest nicht durchgeführt und zu einem schönen Abschluss gebracht werden können.

Zum Schluss möchte ich meinen Mitarbeitern im OK meinen Dank abstatten. Ich habe von allen viel gefordert und dadurch Ihre Freizeit oft in Anspruch genommen. Wenn dann die aufgewendete Arbeit zum sportlichen, gesellschaftlichen und zuletzt auch finanziellen Erfolg führt, dann darf sich jeder im Nachhinein mit einer kleinen Genugtuung an die Brust klopfen und für sich ein kleines Dankeschön in Anspruch nehmen. Geschätzte OK Mitglieder, als äusseres Zeichen meiner Wertschätzung und in Anerkennung der geleisteten Arbeit - und eingebunden darin sind auch Eure Frauen - übergebe ich Euch als Dank und kleine Entschädigung für die vielen Frohnstunden zugunsten des Schiessvereins Wallisellen ein kleines Präsent. Liebe OK Mitglieder, darf ich Euch bitten, zur Bühne zu kommen.

Ich danke Ihnen liebe Festbesucherinnen und Festbesucher, Schützinnen und Schützen für die Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch einige fröhliche Stunden im Gemeindesaal von Wallisellen. Herzlicher Dank.
OK 1995 A5 Web  OK: Fürst Hans, Schuler Hansruedi, Bürkler Peter, Schweikart Jürg, Rathgeb Willi, Schelb Heinz,
  Schoch Martin, Kathan Martin, Dudler Edwin und Frei Karl.
Fahnenweihe 1995 Web  Vereinsfoto am Samstag, 16. September 1995 auf der Treppe zum Gemeindehaus.

Jubiläum 150 Jahre SV Wallisellen 2012

Zum 150. Geburtstag des Schiessvereins Wallisellen 2012.
Aus dem Jahresbericht 2012 von Markus Meier.

Liebe Schützenkameradinnen und Schützenkameraden

Das vergangene Jahr, welches im Fokus zum 150. Geburtstag des SV Wallisellen stand, kann für die Verantwortlichen aus heutiger Sicht als gelungen betrachtet werden.

Dank der stärker gerührten Werbetrommel im Hinblick auf die Vereinsgründung von 150 Jahren, konnte der älteste Walliseller-Verein im vergangenen Jahr von der Gunst der Stunde profitieren. Dies zeigte sich vor allem an den verschiedenen Anlässen und Wettkämpfen, welche ausnahmslos hervorragend durch die Angehörigen und Freunde des SV Wallisellen organisiert und durchgeführt wurden. Während die Teilnehmerzahlen am 55. Winterschiessen und Eidgenössischen Feldschiessen gegenüber den Vorjahren leicht gesteigert werden konnten, wurden die Erwartungen des verantwortlichen OK’s beim Jubiläumsschiessen voll und ganz erfüllt. Dass die Erwartungen aber nicht überall erfüllt wurden, beweisen beispielsweise die Zahlen am 25. Zürcher Kantonalschützenfest. Sowohl für den ZHSV wie auch für die durchführenden Vereine aus dem Bezirk Pfäffikon dürfte die mässige Beteiligung eine Enttäuschung sein. Mit etwas mehr als 50% der erhofften Schützinnen und Schützen wurden die Verantwortlichen für den enormen Aufwand am alle fünf Jahre stattfindenden Grossanlass schlecht belohnt. Für sie dürfte Ursachenforschung nach dem Anlass ein wichtiges Thema gewesen sein. Einen Rückschlag erlitt aber auch das Jungschützenwesen beim SV Wallisellen. Nach mehr als 50 Jahren konnten im vergangenen Jahr erstmals mangels Interesse bei den 17 - 20 Jährigen aus Wallisellen kein Jungschützenkurs durchgeführt werden. Betreffend Nachwuchs im SV Wallisellen besteht trotzdem Hoffnung. Mit dem sportlichen Schiesskurs für Jugendliche ab 12 Jahren, welcher vor wenigen Jahren ins Leben gerufen wurde beweist Jürg Bürkler, dass der Schiesssport bei der Walliseller Jugend trotz vielen anderen Verlockungen einen hohen Stellenwert besitzt. Auch die jährlich wiederkehrenden hohen Teilnehmerzahlen am traditionellen Cat-Week sind Anlass zur Freude und Zuversicht.

Jetzt, nachdem sich die Jubiläumswogen wieder etwa geglättet und der sogenannte "Alltag" einkehren wird, heisst es den gewonnen Goodwill zu nutzen. Damit die Sympathie der Walliseller Bevölkerung und das Interesse am Vereinsgeschehen gehalten werden können. Ist aber jedes einzelne Vereinsmitglied aufgerufen, sich auch in Zukunft mit allen zur Verfügung stehenden (legalen) Mitteln für den Weiterbestand des SV Wallisellen einzusetzen. Nur wenn vermehrt auch wieder junge Mitglieder für unser Hobby gewonnen werden und Verantwortung im Verein übernehmen ist gewährleistet, dass der SV Wallisellen auch in Zukunft in einer derzeit eher schützenfeindlichen Gesellschaft eine Überlebenschance hat.
Das Jubiläumsschiessen wurde am 30. August, 1., 6. und 8. September 2012 abgehalten. Den TeilnehmernInnen wurde der Vereinswettkampf (10 Schuss auf die Scheibe A-10), ein Jubiläumsstich (4 Schuss auf die Scheibe A-100) und daraus die Festsieger Konkurrenz angeboten.

Total haben 33 Sektionen mit 976 SchützenInnen teilgenommen. Der SV Wallisellen schoss mit 40 Mitglieder ausser Konkurrenz und klassierte sich mit 91.292 Punkten in der Sektionsrangliste.

OK 2012:
Präsident und Finanzen Rathgeb Willi
Sekretariat Knoll David
Wirtschaft Schweikart Jürg
Schiessbetrieb und Schiessplan Bürkler Peter
Infrastruktur Bürkler Jürg
Personelles Huber Hans
Inserate und Gaben Dolder Georg
Auswertung und Presse Meier Markus

Jubiläumsfeier am Freitag, 2. November 2012.
Mit einem einmaligen, musikalisch untermalten Feuerwerk bedankte sich der Schiessverein Wallisellen anlässlich seines 150. Geburtstages bei den Walliseller Bevölkerung für den Goodwill und das Vertrauen, welches dem ältesten Dorfverein immer wieder entgegen gebracht wurde.

Höhepunkt und Abschluss der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag des SV Wallisellen bildete der eigentliche Jubiläumsakt im neuen Gemeindesaal zum Doktorhaus. Als kleines Dankeschön für die wiederkehrende, grosszügige Unterstützung in den vergangenen Jahren haben die Verantwortlichen des ältesten Wallisller Vereins die Gemeindebehörden und Sponsorenvertreter aus Politik und Wirtschaft zu dieser Abschlussfeier eingeladen. Ebenfalls eingeladen wurden neben Delegationen verschiedener Verbände und ortsansässiger Vereine vor allem aber die Mitglieder und Freunde des SV Wallisellen. Ohne sie hätte der Verein die vergangenen 150 Jahre, in welchen es neben Höhepunkten auch verschiedene Turbulenzen zu überstehen galt, unmöglich meistern können. Das Highlight des Abends bildete ein spektakuläres Feuerwerk ab 21.45 Uhr, welches musikalisch untermalt auf dem Gelände des Freibades Wägelwiesen gezündet wurde und zu welchem alle WallisellerInnen herzlich eingeladen waren. Um während des Events in der doch schon kühlen Jahreszeit nicht frieren zu müssen, wurden allen Besuchern ab 21Uhr auf dem Gemeindehausplatz gratis heisse Getränke offeriert.

Ein Dankeschön von Gemeinderätin Barbara Neff.
Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Markus
Sehr geehrter OK Präsident, lieber Willi

Es war für mich eine Ehre und grosse Freude am 150-jährigen Jubiläum des Schiessvereins Wallisellen teilnehmen zu dürfen. Der ganze Anlass war akribisch genau, professionell und bis ins Detail vorbereitet und durchgeführt worden. Das darin eingeflossene Herzblut von Euch und weiteren Vereinsmitgliedern war unübersehbar. Ich werde ich mich sehr gerne an diesen Abend zurückerinnern, an den lockeren Apéro, die gehaltvollen Ansprachen, das feine Essen, den Austausch mit Vereinsmitgliedern und Gästen, das einmalige Feuerwerk und, und, und. Ich bedanke mich nochmals ganz, ganz herzlich und wünsche dem Schiessverein Wallisellen alles Gute für die Zukunft, viele Mitglieder und weiterhin engagierte Persönlichkeiten.
Mit herzlichen Grüssen Barbara Neff.

Schlussbericht ‚Jubiläumsschiessen 150 Jahre SV Wallisellen‘
Nach den erfolgreich verlaufenen Jubiläumsschiessen und dem feierlichen Jubiläumsakt im Doktorhaus mit dem glanzvollen Feuerwerk auf dem Schwimmbadareal lud der OK-Präsident Willi Rathgeb die OK-Mitglieder zur Schlusssitzung mit anschliessendem Nachtessen am Dienstag, 20. November 2012 ins Restaurant Sportzentrum in Wallisellen ein. Nach dem Dank für die geleistete Arbeit zu Gunsten des Schiessvereins Wallisellen - der wirtschaftliche Erfolg der beiden Anlässe ist in den beiliegenden Unterlagen ersichtlich - genossen die OK-Mitglieder gemeinsam ein hervorragend zubereitetes Nachtessen.
Leider hinterlässt der Abschlussabend einen etwas ’faden‘ Nachgeschmack. Nachdem er schon während den Vorbereitungen zum Jubiläumsschiessen und zum Jubiläumsakt wiederholt gemahnt und aufgefordert werden musste, ist der Protokollführer David Knoll seinen Aufgaben immer wieder nur zögerlich und wenn überhaupt nur im letzten Moment nachgekommen. Die Sitzungsprotokolle mussten mehrmals angefordert werden und waren teilweise unvollständig. Trotz mehrmaligem Versprechen, das Protokoll der Schlusssitzung unverzüglich zu schreiben, ist das Papier bis zum heutigen Tag ausstehend. Leider waren und sind seine Versprechen einmal mehr nur leere ‚Worthülsen‘! Dieses Verhalten dem OK-Jubiläum und allen Vereinsmitgliedern gegenüber ist meines Erachtens nicht tolerierbar und eines Mitgliedes des SV Wallisellen nicht würdig. Bei etwas gutem Willen seitens des verantwortlichen Protokollführers David Knoll hätte manch böses Wort und viele unnötigen Zusatzarbeiten vermieden werden können.

Im Nachhinein kann aber festgestellt werden, dass die Vorbereitungsarbeiten dank umsichtiger Leitung des versierten OK-Präsidenten Willi Rathgeb und dem tatkräftigen Mitwirken der übrigen OK-Mitglieder und der involvierten Vereinsmitglieder zu den beiden Anlässen trotzdem erfolgreich abgewickelt werden konnten.

Markus Meier, SVW-Vereinspräsident
Wallisellen, 16. September 2013

Nachtrag vom 27. Januar 2014
Es geschehen noch Wunder! Nach mehrmaligen Aufforderungen, das Abschlussprotokoll doch endlich zu verfassen, und wiederholten Versprechungen seitens des Protokollführers ist es nun doch noch Tatsache geworden. Mit heutigem Datum hat David Knoll das Protokoll der letzten OK-Sitzung vom 20. Nov. 2012, also rund 14 Monate nach der Schlusssitzung, erstellt und den verbliebenen OK-Mitgliedern geschickt. Somit kann das Jubiläumsjahr endgültig ad acta gelegt werden. Trotz des abschliessenden, positiven Zeichens werde ich (zumindest vorläufig) meine Meinung betreffend das unkameradschaftliche Verhalten und seinen wiederholten, faulen Ausreden über den verantwortlichen Protokollführer nicht ändern.
Gez. Markus Meier
OK 2012 A5 Web
  OK 2012:
Rathgeb Willi; Knoll David; Schweikart Jürg; Bürkler Peter; Bürkler Jürg; Huber Hans; Dolder Georg
  und Meier Markus

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